Runner's High
Wenn es denn als Krankheit zu bezeichnen ist, dann
höchstens, weil dieses von vielen Läuferinnen und Läufern erlebte
Glücksgefühl, sich während mancher Läufe froh, leicht, frei und schwebend
zu fühlen, süchtig machen kann. Das hängt mit der Ausschüttung von
Endorphinen zusammen. Diese unter Stress produzierten hormonähnlichen
Substanzen, haben ähnliche Wirkungen wie die Drogen Morphin oder Heroin.
Endorphine sind endogene, d.h. im eigenen Körper gebildete Morphine. Sie
werden im Hypothalamus, einem Teil des Hirns, produziert und über die
Hirnanhangdrüse in den Blutkreislauf eingespeist. Sie blockieren die
Übertragung von Schmerzempfindungen, sobald sie an den Nervrezeptor
andocken, und wirken euphorisierend. Bei welcher Belastungsintensität und
-dauer sich ein Runner' s High einstellt, ist individuell sehr
verschieden. Klar ist, dass hohe Konzentrationen von Endorphin im Blut
nach körperlichen Herausforderungen wie Extrembergsteigen oder Psychokicks
wie Bungeejumping zu messen sind
Kurze, intensive Läufe steigern die Endorphinausschüttung deutlich; aber
auch bei langen langsamen Läufen erleben viele nach ein bis eineinhalb
Stunden das beglückende Gefühl, völlig schmerzfrei und zeitentrückt zu
laufen. Eine biochemisch verifizierbare Endorphinsucht hat sich bislang
nicht nachweisen lassen. Für suchtähnliche Sportabhängigkeit scheint eher
ein Bündel psychosozialer Faktoren verantwortlich zu sein. Das
Suchtpotential endogener Opiate ist deshalb so gering, weil sie fast
unmittelbar nach ihrer Wirkung am Rezeptor wieder abgebaut werden.
Quelle: Powerrun.de
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