Laufberichte

6. Neujahrsmarathon Zürich am 01.01.10
Startzeit: 01.01.10 um 00:00:00 Uhr
 Laufbericht von Betty
 

4:19:55 Std. ist meine heutige Jahresbestzeit… Ziel erreicht, nämlich im Zeitlimit zu bleiben. Für ein paar Tage gehöre ich jetzt zu der Welt Schnellsten, wer kann das schon von sich sagen? Schon nach den ersten paar Kilometern war mir endgültig klar, dass mir harte Stunden bevorstehen. Richtig kalt war es erst ab 3 Uhr, dann unter 0 Grad. Aber das Laufen auf ganz unebenen Naturwegen im nebeligen Dunkel erfordert Kraft und Konzentration und es galt ins neue Jahr rutschen o.k., aber ausrutschen lieber nicht. Vier Runden auf demselben 10.3 km langen Rundkurs entlang der Limmat. Es gibt auch Viertel- und Halbmarathon, so dass es auf den ersten beiden Runden busy auf der Strecke ist, und dann ist man zwei Runden geradezu gruselig einsam unterwegs. Ich hatte einen Franzosen, der als Baby verkleidet war, als Begleiter, zu sehen auf einem der Bilder im Hintergrund. 

Apropos Dunkelheit: Gestern war Vollmond, der sich vereinzelt an den Nebelschaden vorbei geschoben hat. Ich bin ohne Lampe gelaufen, wegen des Feelings, manchmal, unter den Brücken war es stockfinster.

 Ich bin noch völlig geflasht von der spektakulären Atmosphäre. Das lange Laufen in der Dunkelheit hat was, ich möchte Euch das ja immer schon gerne mal im Sommer am Unterbacher See oder sonst wo (Biel :-) vorführen, ist toll.  

Wisst Ihr, was „Sternlispritzer“ sind? Silvesterraketen, sehr hübsch, oder ? Kirchenglocken läuteten das Jahr aus, wie es sich für eine ländliche Schweizer Gemeinde gehört…wie gesagt Schlieren, nicht Zürich selbst. Und bald zählte die Menge: zehn, neun, acht, bis es um Mitternacht knallte: der Startschuss fürs 2010, aber vor allem zum ersten Neujahrsmarathon. Wir Läuferinnen und Läufer rasten los, 1 km in 5min.,  völlig  bekloppt. Erste schnelle Schritte auf einem langen Weg, vorher wurde sich noch gegenseitig „happy new year“ gewünscht, mündlich und mit Händedruck für die Umstehenden. 

Wie Glühwürmchen bewegen sich die Läuferinnen und Läufer mit ihren Stirnlampen durch die Nacht, einige in kleinen Gruppen, die meisten allein. Nach dem x-ten Schritt in Wasserpfützen werden die Füsse langsam gefühllos. Bei den Verpflegungsposten brennen Feuer wie in der Bronx. Da und dort sind die ganze Laufzeit über Feuerwerke zu sehen und zu riechen. Nur vereinzelte Zuschauer winken unter Regenschirmen den Läuferinnen und Läufern zu oder torkeln auf die Strecke. 

Und weil sich das Start- und Zielgelände neu in der Sporthalle befindet, gehen sämtliche Zieleinläufe in der Halle über die Bühne. Man läuft somit auf den letzten Metern mitten in die Festwirtschaft hinein und kommt so in den Genuss eines dem Anlass angemessenen, unvergesslichen und zumindest für die Schweiz einzigartigen Zieleinlaufs…ja, und jetzt noch einen entspannten Tag mit Wellness in Zürich. Dann kann das Jahr ja starten!!

Betty