Laufberichte

41. Internationales Masters Schwimmfest in Hürth am 22.03.14
Ein Erlebnisbericht von Axel

 

Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Es hätte eigentlich ein ganz normaler Wettkampf werden sollen, dieses internationale Masters-Schwimmfest in Hürth….

Hoffnungsvoller Beginn, 1. Start 200 Meter Freistil: am Start gut weggekommen, Luft und Kraft gut eingeteilt, am Ende ein 2. Platz in einer neuen persönlichen „Masters“-Bestzeit (ich rechne da mittlerweile gerne neu ab so etwa meinem 35. Lebensjahr, da die Zeiten davor eh unerreichbar bleiben werden) von 2:32 Minuten – da ahnte ich noch nicht, daß dies das mehr oder weniger einzige gute Ergebnis des Tages sein.

Pleiten….

Nächster Start, knapp 2 Stunden später, 50 Freistil: angepeilt war endlich mal wieder unter 30 Sekunden, Klima und Stimmung in der Halle waren gut, prima Start, gute Wende – und dann kam das Wasser über mich, nach etwa 40 Metern: 3x Wasser geschluckt, immer wieder versucht, doch noch genug Luft zu kriegen, und dann kurz vor dem sicheren Ertrinken die Notbremse gezogen – ein, zwei gaaaanz lange Armzüge, Kopf lange und weit zum Himmel, Luft holen – und mit knapp 32 Sekunden ins Ziel trödeln. Aber immerhin, nicht ertrunken….das war dann mal die erste „Pleite“ heute…

Wieder ein Stündchen weiter, die Panne des letzten Rennens ist vergessen, es kommen die Staffeln (Lagen Mixed und Lagen Herren), in beiden bin ich überraschenderweise wg. Ausfall anderer Schwimmer für die Rückenstrecke vorgesehen. Nicht weiter schlimm, hier läuft mal alles glatt mit eigentlich auch ganz akzeptablen Zeiten. So weit, so gut….

15:30, das Haar sitzt für die 100 Meter Lagen – ein guter Start, die ersten 50 Meter laufen prima, es kommt die Wende von Rücken auf Brust, die normalerweise so verläuft: Anschlag in bereits leicht abgetauchter (Unter-) Wasserlage an der Wand (idealerweise mit einer Hand) in Rückenlage, „Überwurf“ der Beine Richtung Wand – man ist jetzt in einer ähnlichen Position wie auf einer französischen Toilette - leicht Hocke, Arme nach vorne, alles angespannt zum Abstoß…..Auf dem Weg von der Rücken- in die Brustlage registrierte dann das Hirn: „DU HAST NICHT ANGESCHLAGEN….!“ Das Hirn überlegte kurz, Meldung an linke Hand „Anschlag an der Wand nachholen!“…..Also mit der Hand durch die Beine zurück Richtung Wand gegriffen, Anschlag nachgeholt, schwungmäßig natürlich alles verloren, endlich von der Wand abgestoßen – und weiter geht´s nach einer gefühlten Ewigkeit in Brustlage, aber die Konkurrenz ist in der Zwischenzeit natürlich weitergeschwommen, ist ein paar Meter vor mir und damit unerreichbar auf den verbleibenden 50 Metern. Die Kampfrichter meinten hinterher, sie hätten zwar NICHT gesehen, daß ich nicht angeschlagen habe, hätten sich aber sehr über meine akrobatische Einlage gewundert….Es war zumindest eine riesige Lachnummer für alle die, die es mitbekommen haben.

Pech…

Eine halber Stunde später, 50 Meter Rücken: guter Start, gut an der Wende angekommen – und dann mit einem Fuß an der sehr glatten Wand ein Stück abgerutscht. Nicht allzu tragisch, aber auch das kostet ein paar Zehntel und langt natürlich nicht für eine Bestzeit in meiner  - eigentlich – besten Lage.

..und Pannen

Wieder ein Stunde weiter, letzte Disziplin,100 Meter Freistil – angestrebte Zeit: auf jeden Fall unter 1:08 Minuten…

Wie auch in den vorherigen Rennen lief alles prima an, gute Wende – und dann das Gefühl, das zwischen Badehose und Hintern ein wenig viel Luft zu sein scheint, unterstützt vom ein- und durchströmenden Wasser….Jetzt gibt es drei Möglichkeiten: Hose zu locker, aber fest genug gebunden, Hose zu locker und nicht fest genug gebunden, Hose gar nicht gebunden – die Möglichkeit, dies mal eben zu überprüfen, gibt es im Gegensatz zum Laufen leider nicht….Was kann Mann tun, der wieder drohenden Disqualifikation - ohne Hose darf nicht geschwommen werden – zu entgehen? Ein wenig die Pobacken zusammenkneifen, nicht so arg mit den Beinen strampeln, und bei der nächsten Wende wieder vorsichtig abstoßen, um nochmal zu testen, was die Hose macht und vor allem wo….

Das alles ist natürlich für eine schnelle Zeit nicht förderlich, aber die Nichterregung öffentlichen Ärgernisses war mir in dem Fall wichtiger J Hinterher konnte ich dann feststellen, daß die erste der oben aufgeführten Möglichkeiten – locker, aber fest genug – der Fall war, aber daß kann man wie gesagt „unterwegs“ nur hoffen…

Alles in allem ein denkwürdiger Tag mit bisher einmaligen Erlebnissen, die ich wegen des Spaßfaktors (Ertrinken ausgenommen) - vor allem für die anderen - nicht missen möchte und die diesen Wettkampf zu einem denkwürdigen gemacht haben. Immerhin sind ein paar Urkunden und ein großer Pokal für die Mixed-Staffel herausgekommen. Gute Zeiten kann ich immer noch mal schwimmen J….

Axel