Laufberichte

1 Jahr "lt-run4fun.de"
Ein Bericht von Axel 


Es ist nun schon ein Jahr her, daß ich das erste Mal mit euch gelaufen bin, 10 Uhr am Sonntagmorgen am U-See (wo sonst
J ) – Zeit, dies einmal ein wenig Revue passieren zu lassen…

„Gehste mal hin“  - hatte ich mit gedacht, nachdem ich bei meinen Läufen im Hildener Stadtwald  erstmals einen „Etappen-Halbmarathon“ wegen einer verlorenen Brille gelaufen war und das Alleinlaufen auch ein bisschen langweilig wurde.  Im Internet bin ich schnell fündig geworden, die Homepage sah sehr ansprechend aus (vor allem die Mädels ;-) ), die 10km-Sonntagsstrecke schaffbar und in der Nähe – alles prima. Die Begrüßung war dann auch sehr nett, und der erste Lauf mit euch hat schon viel  Spaß gemacht. Das ich bei einer lauftechnisch ziemlich durchgeknallten Truppe gelandet war, würde mir zum Glück erst später klar….

Einen ersten Verdacht hatte ich bei einer Mail im Oktober, die da sinngemäß lautete „Hallo zusammen, wir laufen am Samstag eine große 8, erst 20 und dann 30 km, so daß man schön zwischendrin ein- oder aussteigen kann…“ Wie jetzt? 50 Km? Laufen? Ohne Fahrrad oder Übernachtung?? Wie soll das denn gehen und vor allem – warum??? Da ich ja bekanntermaßen eher aus dem eher „nassen“ Milieu rund um den Schwimmsport komme, habe ich bis dahin längere Strecken > 2 km eher mit dem Auto oder dem Fahrrad zurückgelegt, aber nie „zu Fuß“. War mir dann irgendwie zu riskant und suspekt, da mitzumachen, dachte mir: „Schau dir das lieber mal noch von weitem an…“

Eine kleine Ausfallzeit wg. einer lästigen Achillessehne warf mich ein paar Wochen etwas zurück, aber mit neuen Schuhen und neuem Elan ging es irgendwann wieder los, so daß ich  dann auch regelmäßig donnerstags (im Grafenberger Wald, macht vor dem Hintergrund „durchgeknallt“ ja Sinn…) mitlaufen konnte – ok, waren dann schon so 13, 14 km mit ein paar lästigen Steigungen drin, aber schaffbar und hinterher auch ganz gesellig. Aus der recht großen Gruppe auf der Homepage kristallisierte sich dann Stück für Stück der harte Kern heraus, dazu ein paar sehr bemühte „wir-kämen-wenn-wir-könnten“ und ein paar wenige „wir sind dann schon mal weg und kommen auch so bald nicht wieder“….. Die Mischung macht mittlerweile die Sonntagsläufe zu einer sehr spannenden Angelegenheit, welche „neuen“ oder altbekannten und doch wiedererkannten Gesichter wohl erscheinen mögen.

Mails zu anderen Läufen (7 Meilen von Zons, Martinslauf, New-York-Marathon, etc.) landeten in meinem Postfach, alle geeignet für einen sehr regen Plauder-Austausch auf der Weihnachtsfeier, die mir als sehr bemerkenswert in Erinnerung geblieben ist: Es war für 19 Uhr eingeladen, und ALLE kamen pünktlich und saßen um kurz nach 19 Uhr am Tisch! Diese Pünktlichkeit fand ich wirklich faszinierend und empfinde ich als wirklich angenehmes Merkmal von Run4fun – länger als max. 5 Minuten wird nie gewartet, da entweder alle pünktlich sind oder sich entsprechend verspätet gemeldet haben – was nur selten vorkommt.

Irgendwann stand dann mein erster Lauf an, und ich hatte mich entschlossen, die  Winterlaufserie Duisburg mitzulaufen – 10km, 15km, Halbmarathon. Mir war natürlich schon aufgefallen, daß ich mich zunehmend in diese durchgeknallte Truppe integriert hatte, waren wir doch über die Weihnachtstage in ca. 10 Tagen fast 100km gelaufen – mal ein kleiner 10er-Lauf  hier, mal die „Bergziege“ da – und wenn Boris sagte „ Da vorne rechts rum ist auch ganz schön…“, dann war IMMER Vorsicht geboten! Schleichend, aber unaufhaltsam machte sich der Laufvirus auch bei mir ein wenig breit…
Die Winterlaufserie Duisburg machte ihrem Namen alle Ehre – alle drei Termine über 10, 15 und 21 km bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und mit Schnee, aber trotzdem irgendwie nett, wenn auch anstrengend – aber das war ja auch Sinn der Sache
J

Die Anreise nach Duisburg war einfach, und den ersten Lauf bin ich mit Jens gelaufen, der mich sehr schön über die schneeverwehte Strecke begleitet und vorangetrieben hat. Angekommen in Bestzeit – ist beim ersten Mal ja nicht sooo schwer – völlig erschöpft und die 10km umgehend verlängert um 500 Meter, direkt zum Auto, ab nach Hause unter die warme Dusche….

Der zweite Lauf startete dann gemeinsam mit Moni, da dachte ich noch „Wir laufen ein wenig so wie sonntags, und wenn mir das zu langsam ist, laufe ich vor…“ Alter Schwede, war die Moni schnell! Am Ende war ich heilfroh, daß ich überhaupt mithalten konnte, zumal am Ende noch ein Endspurt anstand….

Der Halbmarathon – mein erster offizieller – begann dann sehr gemütlich gemeinsam mit Giulietta, die ersten 15km nett gequatscht über Gott und die Welt – aber irgendwann hörte ich mich sagen „wenn ich jetzt nicht ein bisschen Gas gebe, komme ich an und hab´ nichts getan…“ und bin dann die letzten 6 km ein wenig „gespurtet“, um mit einer für mich ganz passablen Zeit von 2 Stunden anzukommen.

Alles in allem eine tolle, wenn auch anstrengenden Erfahrung, dazu nochmals mein Dank an meine Mitläufer und Zugpferde Jens, Moni und Giulietta!

Standbetreuung beim Düsseldorf-Marathon, Himmelgeistlauf und Berichte von diversen Läufen (Gebrüder-Grimm-Lauf, Venlo, etc. ) machten nach dem langen Winter dann im Frühjahr und Sommer wieder gesteigerte Lust aufs Laufen. Das Trainingspensum langsam Fahrt auf, zum obligatorischen Sonntag und Donnerstag gesellte sich immer wieder mal ein Dienstag, dann mal wieder ein Samstag mit Läufen von 25, 28 oder 31 km – Trainingsläufe für den vorläufigen Höhepunkt des Jahres, Jochen´s Röntgenlauf (!), die mir ein paar blaue Zehen beschert haben – und „endete“ vorläufig mit einem Halbmarathon mit „Berggefühl“ rund um die Sengbachtalsperre, ergänzt durch eine 60 km-Bergisch-Land-Radtour mit Uwe am Vortag, um die Startunterlagen abzuholen…Triathlon lässt grüßen!

Wie soll es jetzt weitergehen? Fast wäre Moni, Uwe und mir ein geplanter Halbdistanz-Staffeltriathlon gelungen – das müssen wir im nächsten Jahr unbedingt schaffen – und irgendwann im Juli habe ich mich leichtsinnigerweise in einem Anfall der Euphorie für den kommenden Düsseldorf-Marathon angemeldet und würde mich sehr über viele Mitläufer freuen…auch wenn ich mir noch nicht sicher bin, ob die Anmeldung so eine gute Idee war.  In den Augen vieler Nichtläufer unter meinen Freunden und Kollegen bin ich mittlerweile ohnehin auch ein wenig „durchgeknallt“, aber das ertrage ich J.

Zurückblickend muss ich sagen, daß ich sehr froh bin, gerade diese Laufgruppe gefunden zu haben. Es findet sich fast immer mindestens ein „Verrückter“, der zu irgendeinem Zeitpunkt Lust hat, eine Runde oder zwei zu laufen. Es gibt immer etwas zu quatschen, sei es über den Job, das Laufen, das Weltgeschehen oder Edwin (Wo ist der jetzt gerade wieder?J). Meine Perspektive  - Stichwort „durchgeknallt“  - hat sich auch etwas verschoben, so etwas denke ich nur noch, wenn ich mich selbst dabei erwische, ob ich nicht doch demnächst schon mal einen Marathon…wer weiß J?

Ich wünsche uns allen noch schönes Spätsommerwetter und noch viele schöne gemeinsame Läufe!!

Liebe Grüße Axel